
Die 100 großen Fragen des LebensFrage 2: Warum gibt es Kriege?Auszug aus dem Interview von Insa Gall/Hamburger Abendblatt
3. März 2018, von Online-Dienste

Foto: Roland Magunia/Hamburger Abendblatt
Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Ursula Schröder (re.) und Geograph Prof. Dr. Jürgen Scheffran (li.) im Gespräch über die Entstehung von Kriegen.
Kommt es zu Kriegen, gibt es viele Verletzte und Tote, die Menschen leiden oft noch jahrelang unter den Folgen der Kämpfe. Kriege sind grausam und können Volkswirtschaften zerstören, manchmal ganze Kulturen. Das Abendblatt hat mit Prof. Ursula Schröder, wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, und Prof. Jürgen Scheffran von der Arbeitsgruppe integrative Geografie der Universität darüber gesprochen, warum es trotzdem immer wieder Kriege gibt. Dabei zeigt sich: An die Stelle offiziell erklärter Kriege vergangener Jahrhunderte treten mehr und mehr Bürgerkriege, die oft kaum weniger verlustreich sind. Und gekämpft wird künftig nicht mehr nur um Land und Einfluss. Zunehmend sorgen soziale Ungleichheit im Zuge der Globalisierung sowie der Klimawandel für weiteren Konfliktstoff.
Warum gibt es Kriege?
Prof. Jürgen Scheffran: Grundsätzlich gesprochen: Weil es unterschiedliche Interessen gibt und die Konfliktparteien über Gewaltmittel verfügen, um diese Interessen vermeintlich durchzusetzen.
Prof. Ursula Schröder: Für die Entstehung eines bewaffneten Konflikts oder eines Krieges ist in der Regel nicht eine einzelne Ursache verantwortlich, sondern eine Verkettung verschiedener Motive und Prozesse. Es muss Gruppen geben, die Kriege führen können und auch über die entsprechenden Ressourcen verfügen.
Gibt es tatsächlich Gewinner von Kriegen oder in der Regel nur Verlierer?
Scheffran: Es gibt das Argument, dass am Ende eines Krieges alle etwas verloren haben – einige sehr viel, andere weniger. Aber wenn eine Seite einen relativen Vorteil erzielt hat und nach dem Krieg die politischen Rahmenbedingungen bestimmen kann, kann sie sich als Sieger sehen.
Schröder: Fragt man die Bevölkerung, wird sie meistens sagen: Wir haben verloren. Aber auf der Ebene der Staaten gibt es häufig schon Sieger und Verlierer.
Was war der erste Krieg der Menschheit?
Scheffran: Solange es die Menschheit gibt, gab es auch Gewalthandlungen zwischen sozialen Gruppen. Friedensforscher sprechen von Krieg bei mehr als 1000 Todesopfern pro Jahr und von bewaffneten Auseinandersetzungen ab 25 Todesopfern pro Jahr. Vor 10.000 Jahren kamen ganz andere Waffen zum Einsatz. Damals waren es Steine und Speere, heute geht das bis hin zu Atomwaffen.
Das vollständige Interview lesen Sie im Hamburger Abendblatt:
Interview: Warum gibt es Kriege?
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Podcast: Warum gibt es Kriege?
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