
Die 100 großen Fragen des LebensFrage 3: Wann müssen wir Menschen die Erde verlassen?Auszug aus dem Interview von Marc Hasse/Hamburger Abendblatt
10. März 2018, von Online-Dienste

Foto: Roland Magunia/Hamburger Abendblatt
Klima-Ökonom Prof. Dr. Hermann Held (li.) und Astronom Prof. Dr. Peter Hauschildt (re.) m Gespräch darüber, ob wir unseren Planeten verlassen müssen.
Die Lust am Weltuntergang beschäftigt die Menschheit schon seit der Antike. Das Jüngste Gericht, eine Alien-Invasion, Seuchen, extreme Vulkanausbrüche – an düsteren Szenarien hat es nie gemangelt, etliche Hollywoodfilme handeln davon. Auch der Klimawandel hat schon Eingang in fantastische Erzählungen gefunden. Wie bedrohlich ist er wirklich? Forscher mahnen: Extreme Wetterereignisse werden zunehmen, viele lebensfreundliche Erdregionen könnten unwirtlich werden, es drohen Kriege. Das Abendblatt sprach mit dem Klima-Ökonomen Hermann Held und dem Astronomen Peter Hauschildt über die Folgen der Erderwärmung und eine Besiedelung fremder Planeten.
Wenn Sie beide einen Endzeitfilm drehen dürften – worum würde es darin gehen?
Peter Hauschildt: Das wahrscheinlichste Szenario auf kurze Zeit wäre der Einschlag eines kilometergroßen Asteroiden auf der Erde – eine Handlung wie im Film "Armageddon". Statt einen solchen Brocken anzubohren und in die Luft zu sprengen, wie es Bruce Willis in dem Hollywoodblockbuster tut, könnte man den Himmelskörper verspiegeln oder weiß ansprühen. Durch die Reflexion des Sonnenlichts entstünde ein Strahlungsdruck, der die Bahn des Asteroiden ein klein wenig veränderte – dann flöge das Ding einfach an uns vorbei.
Eine solche Maßnahme …
Hauschildt: … müsste man allerdings viele Jahrzehnte vor einem möglichen Einschlag durchführen, man müsste rechtzeitig Raumschiffe zu dem Asteroiden schicken. In meinem Film würde die Politik das aber verschieben, nach dem Motto: Das ist doch noch ewig hin. Irgendwann kommt der Asteroid dann aber gefährlich nahe, und Panik bricht aus. Es wäre ein Sinnbild dafür, dass wir auch jetzt schon oft nicht handeln, obwohl wir bestimmte Gefahren kennen.
Der Astrophysiker Stephen Hawking gibt der Menschheit noch 100 Jahre auf der Erde. Dann könnte eine Besiedelung fremder Planeten nötig sein, sagt er.
Hermann Held: Ich finde es verblüffend, wie oft sich Menschen – nicht nur in Hollywood – schon mit Plänen für eine Auswanderung ins All befasst haben, nur weil wir es auf der Erde nicht gebacken bekommen. Dabei wäre es erheblich einfacher, auf die Erderwärmung zu reagieren und hier für eine lebenswerte Zukunft zu sorgen, als hochkomplexe Maschinen zu entwickeln, wie sie für ein Leben auf anderen Himmelskörpern nötig wären. Wir könnten es uns leichter machen.
Hauschildt: Ich bin mir ja ohnehin nicht sicher, ob es auf der Erde wirklich intelligentes Leben gibt.
Das vollständige Interview lesen Sie im Hamburger Abendblatt:
Interview: Wann müssen wir Menschen die Erde verlassen?
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